Freitag, 8. April 2016

Achterbahn

Ein knorriger Weidenzweig. Sein Holz windet sich im Kreis, wächst weiter und der nächste Kreis entsteht. Es sieht aus, als ob der Weidenzweig eine Achterbahn bilden möchte. Immer höher windet sich die Weide bis sie den Doppelkreis vollendet hat. Sie findet aber auch wieder der Weg zurück zum Ursprung.

Es gibt Situationen, da fühlen wir uns auch in einer Achterbahn. Unser Leben dreht sich vermeintlich im Kreis. Wir wissen nicht, wie wir da heraus kommen. Fragen nach der Ursache und dem Sinn bleiben unbeantwortet. Wir fühlen uns unverstanden!

Es gibt Situationen, da fährt die Achterbahn immer weiter. Wir sehen keinen Ausweg und finden uns damit ab. Wir wollen vielleicht gar nicht mehr aus der Situation heraus, Resignation macht sich breit. Die Erkenntnis, dass nur eigene Initiative helfen kann, will nicht kommen. Wir sehen uns in einer Endlosschleife!

Es gibt Situationen, da müssen wir erkennen, dass auch eine Achterbahn endet, ja enden muss. Wir müssen heraus aus der vermeintlichen, bequemen Endlosschleife, in der wir glaubten, sicher zu sein. Wir müssen uns wieder selbst um uns bemühen, wir müssen wieder selbst Verantwortung übernehmen. Aus dem engen, heimeligen Fahrgestell der Bequemlichkeit wird die weite Welt!

Es gibt Situationen, da sehnen wir uns zurück in die Achterbahn. Wir sind auf uns allein gestellt, wir müssen denken, arbeiten und versuchen, unser Leben zu meistern. Schwierigkeiten und Hindernisse müssen überwunden werden. Wir erkennen die Kraft, die uns das kostet. Diese Erkenntnis bringt Klarheit!

Es kommen Situationen, da wollen und brauchen wir die Achterbahn nicht mehr. Wir haben erkannt, dass eigenes Denken und Handeln nicht nur Kraft kostet, sondern mehr bringt als nur Anerkennung und Lob. Sicherheit wie in der Acht als Beispiel, vielleicht Liebe und Glück. Aus Bequemlichkeit und Langeweile wird vielleicht Spannung und Mut!

Interessant auch, dass trotz der Windungen bei der Weide, die Blütenknospen aus den Kurven nach oben zeigen!